Liederkranzausflug an den Lago Maggiore

25.05.2015 16:56

Viertagesreise des Liederkranz 1863 Altenbach e.V. an den Lago Maggiore und nach Mailand
vom 14. bis 17.05.2015

1. Tag (Donnerstag – Christi  Himmelfahrt):

Frühes Aufstehen für die 43 Reiseteilnehmer war angesagt. Punkt 06:30 Uhr fuhr ein Komfort-Reisebus von Hoffmann-Reisen in Altenbach ab. Unser Busfahrer Michael strahlte Fahrsicherheit und Freundlichkeit aus. Unsere beiden Sänger Edwin Jakob und Karl-Heinz Schulze hatten die Reise vorbereitet. Edwin Jakob fungierte als Reiseleiter. Über die A 5 ging es in Richtung Basel. Unterwegs überraschte uns Regen, der jedoch an der Raststätte Bad Bellingen aufgehört hatte. Ein Outdoor-Büffet folgte auf dem Rastplatz. Rustikale Vespern mit vielen Wurstsorten, Brot und für jeden ein Glas Sekt wurden vom Verein bereitgestellt.
Von Basel fuhren wir Richtung Vierwaldstätter See, der sich im Vorbeifahren von seiner schönsten Seite präsentierte. Berge, grüne Wiesen und Wälder und einsame Bergdörfer begleiteten die Teilnehmer auf  ihrer Fahrt zum Gotthardtunnel. Es ist eben der imposante Tunnel von 17 km Länge, der sich am Ende wohlwollend mit hellem Licht öffnet. Von nun an ging die Fahrt fast nur noch bergab. Schönstes Wetter mit einer Temperatur von
27 ° begleiteten uns zur letzten Autobahn-Raststätte vor Locarno. Lago Maggiore – ein Traum von einem See – lag nun vor uns. Über die Landstraße am See entlang fuhr unser Reisebus durch enge Dorfstraßen und musste auch einige Baustellen passieren. Den Teilnehmern bot sich ein imposanter Anblick einer zauberhaften Seelandschaft. Ein Drittel des Sees gehört zur Schweiz. Nach Passieren der italienischen Grenze war es nun nicht mehr weit zu unserem Hotel in Verbania. Sie ist die größte Stadt am Lago mit 32000  Einwohnern. Nach einigen gekonnten Fahrmanövern unseres Busfahrers Michael durch enge Straßen und Kurven in der Stadt erreichten wir gegen 17:00 Uhr wohlbehalten das Hotel „il Chiostro“ im historischen Zentrum Verbania-Intra. „Chiostro“ war ursprünglich ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert. Das umgebaute Hotel  bot seinen Gästen ein angenehmes Ambiente.
Koffer ausladen, Zimmer beziehen… Die übliche Prozedere war schnell erledigt und so konnte man um 19:00 Uhr das Abendessen, ein Mehrgänge Menü, einnehmen. Danach unternahmen einige Gäste noch Spaziergänge in die Stadt und an die Uferpromenade.

 

2. Tag ( Freitag)

Es sollte ein Tag der großen Überraschungen werden. Der Himmel war wolkenverhangen, es goss in Strömen. Nach dem Frühstücksbüfett startete  unser Reisebus pünktlich um 09:00 Uhr zu einem Tagesausflug zu den Borromäischen Inseln, die wir von Stresa aus mit dem Schiff erreichen wollten. Unsere deutsch sprechende Fremdenführerin war am Hotel zu uns zugestiegen. Den Lago konnte man von der Landstraße aus nicht mehr sehen, so stark war der Regen. Die Scheibenwischer des Reisebusses taten sich schwer, dem Busfahrer überhaupt noch etwas Sicht zu verschaffen.
Und nun passierte es: Der Bus blieb bei Baveno stehen. Nichts ging mehr. Nach Telefonaten durch den Busfahrer mit einer Mercedes-Werkstadt musste ein Reparaturtrupp anrücken! Aber Improvisation ist das  halbe Leben. Im Gänsemarsch, ausgestattet mit Regenschirmen, liefen die Teilnehmer durch Pfützen zur 500 Meter entfernten Schiffsanlegestelle.  Dank der Vermittlung unserer Reiseführerin gelang es, dass uns zwei Motorboote abholten und zur „Isola Bella“ brachten. Unsere Gästeführerin führte uns durch den einzigartigen Sommerpalast, den Vitaliano Borromeo zwischen 1650 und 1671 errichten ließ. Er ließ damals große Mengen Erde zur Insel bringen und hat ein pyramidenartiges System von 10 Terrassen für den Garten erbauen lassen. Riesige Säle, mit hunderten von Gemälden und flämischen Teppichen behangen, eine fürstliche Ausstattung des Hauses, konnten den Besuchern Bewunderung abringen. Im Konzertsaal des Palastes sangen die Sänger das Lied „Hush, Hush…“ unter der Leitung ihres mitgereisten Dirigenten Walter Muth. Ein Gang durch wunderbare Grotten stand am Ende des Besichtigungsprogrammes. Geplant war auch ein Besuch durch die fantastischen Gärten, jedoch regnete es immer stärker und der Wind tat ein Übriges. Leider musste dieser Teil ausfallen. Unsere beiden Motorboote holten uns ab und brachten uns auf eine kleine Nachbarinsel, die „Fischerrinsel“. An der Anlegestelle besuchten wir das nächst liegende Gasthaus, die  Trattoria „Imbarcadero“, wo uns ein gutes Mittagessen serviert wurde. Danach  holten uns die beiden Motorboote ab uns  brachten uns zum Festland nach Baveno. Die durch den Wind verursachten Wellen schaukelten uns über den See, wobei die Gicht teilweise über die Boote hinwegfegte. Unser Reisebus war noch immer nicht repariert (es sollte an diesem Tag 22:00 Uhr werden), sodass 43 durchnässte Teilnehmer an der Haltestelle in Baveno standen  und auf den Linienbus nach Verbania warteten. Der nahm auch alle mit. So erreichte man gegen 16:30 Uhr das Hotel. Der “nasse Tag“ tat der guten Stimmung überhaupt keinen  Abbruch, was durch die eine ober andere Gesangseinlage der Sänger an der Bar kundgetan wurde. Auch nach dem Abendessen saßen die Teilnehmer noch lange zusammen.

 

3. Tag (Samstag)

Unser Reisebus war repariert. Ursache: vermutlich Kabelbrand nach Marderschaden. Heute war eine Tagesfahrt nach Mailand vorgesehen. Die Sonne schien, ein strahlend blauer Himmel empfing uns  am Morgen. Bei diesem schönen Wetter war gute Stimmung vorprogrammiert. Gegen 11:00 Uhr empfingen uns in Mailand zwei Gästeführerinnen. Mailand ist mit 1,3 Millionen EW die zweitgrößte Stadt Italiens in der Region Lombardei. In zwei Gruppen gingen wir zuerst zum Castello Sforzesco, das heute 9 Museen und Kunstgalerien beherbergt. Es handelt sich bei dem Bauwerk um eine frühere Burg der Herzogfamilie Visconti, erbaut im 14. Jahrhundert. Ein erstaunliches Bauwerk, aus Backsteinen errichtet. Weiter folgte eine Stadtrundfahrt mit dem Reisebus vorbei am Simplonpark (einer von 78 Volksgärten), Triumphbogen von Napoleon und viel Grün in der Stadt. Zu vielen Bauwerken gab uns eine der beiden Gästeführerinnen jeweils eine Erläuterung, die hier aufzuzählen,  den Rahmen sprengen  würden. Die Millionenstadt Mailand hat enorm viel zu bieten.
Zu Fuß ging es dann durch großartige Tore und Bauten zur berühmten Mailänder Scala und dem Monumentalbauwerk „Mailänger Dom“, der drittgrößten  Kirche der Welt. Bauzeit: 1388-1965. Der fünfschiffige Dom ist 157 m lang, 109 m breit und 106 m hoch. Er hat eine Fläche von 11000 m2. Auf den Plätzen um den Dom waren Tausende von Menschen, sodass man nur mit Mühe durchkam. Überall nur anstehen. Das war auch für einen Imbiss so. Eine Innenbesichtigung des Domes war zeitlich nicht möglich, da wir allein zum Anstellen für das Ticket mehr als 30 Minuten gebraucht hätten. Wir hatten schon viel Zeit verloren und mit etwas Verspätung traten wir den Rückweg an, der noch etwas Besonderes vorsah: Unser Sänger Giuseppe Casale ist Italiener, aber in Altenbach verheiratet. Die ganze Reisegruppe stattete auf Einladung von Guiseppe seinen Eltern in Badile einen Besuch ab. Und wie haben die uns empfangen: Ein Büfett im Garten aufgebaut, Wurst, Käse, Getränke. Echt italienische  Gastfreundschaft.  Unsere Sänger sangen zum Abschluss den Gastgebern vier  Lieder und alle waren angetan von diesem herzlichen Empfang. Eigentlich gesättigt, trafen wir gegen 20:15 zum Abendessen im Hotel ein. Ein schöner Tag ging zu Ende.

 

4. Tag (Sonntag)

Nach dem Frühstück luden wir unsere Koffer in den Bus und traten um 08:30 Uhr die Heimreise an. Nochmals konnten die Teilnehmer die Fahrt entlang am Lago Maggiore genießen.  Vor dem Gotthardtunnel erwartete uns ein Stau.  Dann lief aber alles ganz gut. Nach  17 km Tunnelfahrt erreichten wir bald den Vierwaldstätter See und waren gegen Mittag in Basel. Bei einer Mittagspause an der ersten Raststätte auf deutscher Seite konnten wir durch ein Lied unserem Geburtstagskind Werner Fitzer gratulieren, der es sich nicht nehmen ließ, eine Runde Schnäpschen zu kredenzen.
Über die A 5 kamen wir flott voran und erreichten ohne Zwischenfälle die Ausfahrt Schriesheim. Zuvor hatte unser Reiseleiter Edwin Jakob sich bei dem Busfahrer Michael und seiner Begleiterin Sarah, die uns im Bus mit Getränken versorgte, für seine angenehme Fahrweise bedankt und eine Spende der Teilnehmer übergeben. Auch bedankte er sich bei unserem Dirigenten Walter Muth, dass er so kameradschaftlich an dem Sängerausflug teilgenommen hatte.  Ein schöner Vier-Tages-Ausflug war erfolgreich zu Ende gegangen.

Horst Engelmann
Kommunikation

 

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