Prunksitzung 2014: Lieder Tanz und Schenkelklopfer

28.02.2014 19:30

 

 

 

 

"Der Altenbacher Till", Volker Liboner nahm sich das Weltgeschehen vor, während der Elferrat auch der „Mädchenpower“  auf der Bühne erlag. Die Weinhoheiten, Weinkönigin Alexandra und Weinprinzessin Lena  sowie Bürgermeister Hansjörg Höfer gefiel`s.     Fotos: Kreuzer 

 

 

Frohsinn bis in die Nacht: Die Prunksitzung des 

MGV Liederkranz Altenbach 

wurde auch in diesem Jahr ihrem Ruf gerecht

 

Von Stephanie Kuntermann

 

Schriesheim-Altenbach. Weiß der Himmel, warum es „Die Glocken von Rom" nie in den Grand-Prix-Vorentscheid schafften. An Heike Schäfers Glocken heller Stimme, die das rührende Liedchen 1985 trällerte, konnte es nicht gelegen haben. Das musikalische Glockengebimmel weckte beim Männerbal­lett des MGV Liederkranz Altenbach je­denfalls andere Assoziationen, so dass es der Titel am Wochenende auf die Show­bühne der MGV - Prunksitzung schaffte: Dort war ihm der Erfolg vergönnt, den ihm das Schlagerpublikum einst ver­sagte.

Vielleicht lag es an der Präsentation: In rosa Bademänteln, rosa Filzhüten und dunklen Brillen weckten Giuseppe Casale, Kai Hüller, Daniel Münch und Ralf Schulz beim weiblichen Publikum ge­wisse Erwartungen, Die wurden nicht nttäuscht: Die Bademäntel flogen mit Schwung ins Publikum, und die mäch­tigen Wölbungen unter den Bademän­teln erwiesen sich als Kochtöpfe, die nicht

 

nur an strategischer Stelle platziert wa­ren, sondern auch zum „Glockenläuten" mit Kochlöffeln benutzt wurden. Dass Kai Hüller mit tuffiger blonder Perücke, de­kolletiertem Kleidchen und Puschen das (Playback-)Gesangssolo übernahm, ver­lieh dem Auftritt zusätzliche Würze, so dass das Publikum in der rappelvollen Mehrzweckhalle vor

Be­geisterung tobte.

Zuvor brachten es die „Holidays" mit Schunkel­runden in Partystimmung, gefolgt von einer glänzend aufgelegten Kati Bauder mit ihren „Kölschen Liedern" und der Gug­genmusik „Die Basselschorra" aus Bu­chenau. Fast alles an diesem Abend hat­te mit Musik zu tun, Elfenrats-Vorsit­zender Jürgen Fitzer kündigte nur zwei „Sprechnummern" an, die mittlerweile längst Tradition haben: Der „Altenba­chen Till" war ein gereimter weltpoliti­scher Jahresrückblick von Volker Lie­boner.

Danach hatten zwei Altenbachen Ori­ginale „Paul und Hoina" das Wort. Für ihre Büttenrede hatten sie sich wegen des undichten Mehrzweckhallen-Dachs mit Gummistiefeln und Regenschirmen aus­gestattet und zogen dann die

„Schriese­mer" kräftig durch den Kakao. „Wann ma do e Wohnung will, muss ma uff Dokter umschule", bemerkte „Hoina" und klär­te auf: „Des is, weil die Schriesemer nur noch Ärztehäuser baue."

Weiter ging's mit „Mäd­chenpower": Elena, Sophia und Hannah Kunkel, Selina Leibinger, Dunja Hack, Heike Edelmann und Lena Zwaller fegten mit einer Wahnsinnsenergie über die Bühne und durch die Halle, entführten die Elferräte zur Polonaise und legten ein glänzendes Finale zu „Dancing Queen" von ABBA hin.

Mit Trenchcoats, Sonnenbrillen und Hüten machte das Damenballett neu­gierig, das zu Shirley Basseys „Big Spender" die Hüften kreisen ließ. Dem Titel folgte mit Heintjes „Oma so lieb" dann eher ein erotischer Tiefschlag, zu dem Claudia Beckenbach, Michaela Brand,

 

Jutta Fitzer, Susanne Leibfinger, Ursula Wendefeuer und Sandra Hölzel - die die Choreografie von Damen- und Männer-Ballett einstudierte - auch noch Schlab­bershirts und knielange Unterhosen prä­sentierten, passend zum Motto „Spar­maßnahmen im Altersheim".

Die Omis auf dem „Donnerbalken" mussten nicht nur Waschlappen und Klo­papier teilen, sondern sogar noch das Gurgelwasser, nachdem die Zähne mit der Klobürste geschrubbt waren. Mit Tril­lerpfeife und knappen Kommandos hat­te dafür die sexy Pflegerin Stefanie Mu­noz alles im Griff. Ihr huldigten schließ­lich sieben Liederkranz-Sänger mit dem „Krankenschwester"- Hit von „Klaus & Klaus", während sie mit Spritzen und Handauflegen für das Wohlbefinden der „Kanzelbachlerchen" sorgte. Die be­sangen die „Lotosblume" und machten den Pandabären zu ihrem Mottotier: „Ich bin ein Pandabär, du kannst mich knud­deln, kannst mich rubbeln bis zum Geht­nichtmehr..." Oder bis zum „Prosit der Gemütlichkeit", dem Abschluss zur spä­ten Nachtstunde.